In dieser Artikelserie zur „Maslow CNC“ schreibe ich über meine Erfahrungen beim Aufbau dieser CNC Fräse für Jedermann.
In Teil drei der Serie mache ich mich auf die Suche nach potentiellen Reibungsproblemen beim LinkageKit.

In der letzten Folge meiner Blogserie hatte ich die Sled-Balance verbessert, um dafür zu sorgen, dass der Sled immer plan auf dem Material aufliegt.
Damit sollte der Fräser zukünftig immer lotrecht ins Material eintauchen.

Im Meet & Talk hatten wir zu große Reibung als weitere Theorie für die ungenauen Fräsergebnisse diskutiert. Dieser Theorie habe ich mich daher als nächstes gewidmet.

Als Punkte zu großer Reibung kommen die Gelenke des LinkageKits in Frage, sowie der Punkt des LinkageKits an dem sich die Holzstäbe überschneiden.

Zunächst zu den Gelenken des LinkageKits: hier reibt sich in meinem Fall eine Gewindeschraube an einer Aluminiumhülse – das ist sicherlich keine ideale Konstellation.

Aber zuerst etwas Recherche im Maslow Forum, bevor man über Gleitlager oder Kugellager nachdenkt: im lesenswerten Forum-Artikel „Throwing my hat in the sled modification ring“ vertritt User pillageTHENburn eine steile These: es ist nicht nötig die Reibung in den Gelenken des LinkageKits zu verringern, weil dort durch den großen Hebel sehr große radiale Kräfte wirken. Ich bin kein Physiker, aber für mich klang das plausibel.

Aber tun wir mal so, als wären wir Physiker, und führen wir erst einmal ein Experiment durch. Beim Beobachten des Fräsvorgangs fiel mir schon früher auf, dass der Sled irgendwie „herumeiert“. Das wollte ich dokumentieren und präziser beschreiben.
Der Versuchsaufbau: ich fräse meinen Test-GCode und filme dabei den Sled, und insbesondere das LinkageKit. Um die Effekte besser zu dokumentieren, verwende ich nicht nur eine normale Videokamera, sondern auch eine Actioncam mit Highspeed-Modus, so dass ich eine Zeitlupenaufnahme bekomme.

Hier die Ergebnisse:
– Video 1: Der Fräsvorgang mit normaler Geschwindigkeit
– Video 2: Der Fräsvorgang in Zeitlupe

Sieht man sich die Videos genau an, dann sieht man bei Bewegungen in der Horizontalen, dass das LinkageKit sich nicht flüssig bewegt, sondern teilweise „springt“. Glauben wir der steilen pillageTHENburn-These, dann liegt das nicht an der Reibung in den Gelenken. Bleibt nur noch die Reibung an dem Punkt des LinkageKits bei dem sich die Holzstäbe überschneiden.

Das ist also meine heiße Spur, die ich im nächsten Schritt verfolgen will.
Es bleibt spannend.