Die Pebble Smartwatch – ein Maker-Gadget?

In letzter Zeit tauchen immer wieder Smartwatches wie die Pebble Smartwatch in den Medien auf. Sogar Firmen wie Apple signalisieren Interesse am Thema Smartwatch. Und wir wissen ja: wenn Apple etwas cool findet, dann finden wir das alle cool. Aber coolness ist nicht alles – sind Smartwatches vielleicht sogar das nächste Maker-Gadget? Meine klare Antwort: ja!

Pebble für Maker

Pebble für Maker

Ich bin mehr zufällig zum Besitzer einer Pebble Smartwatch geworden – ganz ohne konkrete Vorstellung was man denn damit anstellen könnte. Eine Uhr halt und die Aussicht, dass es ein SDK dazu geben würde. Und wenn man mir ein SDK in Aussicht stellt, dann ist das Gadget eh so gut wie gekauft – unheilbare Informatikerkrankheit…

Nach einigen Wochen Programmierung mit der Pebble ist mein Fazit: so eine Smartwatch hat das Potential ein wertvolles Werkzeug für Maker zu werden.

Eine Pebble Smartwatch hat folgende Features:

  • E-Paper Display mit 144 x 168 Pixeln (monochrom)
  • 4 Tasten
  • Vibrationsalarm
  • Bluetooth 2.1 und 4.0

Das klingt erst mal ziemlich mager für einen Kaufpreis von 150$, doch wenn man etwas darüber nachdenkt was man damit anstellen könnte, fallen einem diverse Einsatzgebiete ein:

Viele Physical Computing-Projekte haben den Nachteil, dass ein Display fehlt. Auf das Display wird verzichtet, um ein Projekt entweder minimal zu halten oder um Kosten zu sparen. Die Folge: mühsames Debugging. Für genau diese Fällen wäre die Pebble Smartwatch ein wertvolles Werkzeug: als Datenlogger über Bluetooth! Praktischerweise haben die Pebble-Entwickler mit Bluetooth einen Standard gewählt, der mit so gut wie jeder Hardware-Plattform funktioniert.

Das zweite wichtige Feature der Pebble: die Tasten. Wieder das gleiches Argument wie oben: bei minimalen Physical Computing-Projekten lässt man gerne mal ein paar Taster weg um sparsam mit den wenigen Input-Kanälen umzugehen. Mit der Pebble Smartwatch können nun trotzdem Benutzereingaben per Bluetooth z.B. an einen Arduino gesendet werden.

Die Smartwatch hat also das Potential zum universellen Display und Bedienelement für Maker-Projekte zu werden. Bei einer Pebble Smartwatch könnte das konkret so aussehen: für jedes meiner Projekte habe ich eine Pebble App auf meiner Uhr installiert.

  • eine App zur Steuerung des Elektrohasen
  • eine App zur Darstellung von Elektrohase Debug-Logs
  • eine App für Steuerung der Heimautomation per Arduino
  • eine App zur Steuerung des 3D Scanners

Zwischen den Apps kann bei Bedarf bequem umgeschaltet werden. Die Smartwatch ist damit universell einsetzbar: neben den von Pebble geplanten Anwendungen (Uhr, Fahrrad-Tacho, Benachrichtigung vom Smartphone, Steuerung des Smartphones) sind also auch diverse Maker-Anwendungen denkbar.

Mein erstes Pebble-Watchface wird also bald Gesellschaft bekommen: der Arduino Logger für Pebble. Fehlt nur noch das passende Bluetooth-Shield. Bleiben Sie also dran: ich werde im Blog über meine Fortschritte berichten, sobald ich etwas vorzeigbares anbieten kann.

Meine Prognose lautet: Smartwatches sind das nächste Maker-Gadget!

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